Der Verein und seine Ziele:
Eine kurze Selbstdarstellung finden Sie auf dem
Post Ein Verein stelt sich vor. In unserer Präambel
der Satzung vom 12. März 1992 heißt es dazu:
Seit seiner Gründung im Jahre 1920 setzt sich der Verein für die Erhaltung und die Förderung des altsprachlichen Gymnasiums ein.
Seit seiner Gründung im Jahre 1920 setzt sich der Verein für die Erhaltung und die Förderung des altsprachlichen Gymnasiums ein.
Zugleich will der Verein – unter bewusster Anknüpfung an die der
Aufklärung verpflichtete Tradition des Humanismus – durch die
Begegnung mit der griechisch - römischen Antike und ihrem
Fortwirken in der abendländischen Kultur dem Menschen in der
modernen Massengesellschaft eine Orientierung geben.
So gehört es zu den vorrangigen Zielen des Vereins, in der
Auseinandersetzung mit Wertvorstellungen der Antike Grundlagen
für die Deutung und Bewältigung moderner Problematik zu
gewinnen, um auf diese Weise eigene Positionen wie Toleranz und
freie Selbstbestimmung dem heutigen Menschen zu vermitteln.
Dazu veranstaltet der Verein Vorträge und Seminare, er gibt eine
jährlich erscheinende Reihe heraus, und er setzt sich öffentlich
für die Erhaltung und Förderung des Latein- und des
Griechischunterrichts ein.
Aus der Geschichte des Vereins
Unser Verein kann auf eine inzwischen weit über 80-jährige
Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde er am 24. September
1920 auf einer Versammlung im Landesgewerbemuseum in Stuttgart.
Der „Württembergische Verein der Freunde des Humanistischen
Gymnasiums“, wie er damals noch hieß, hatte gleich stattliche
168 Mitglieder.
Es war kein Zufall, dass der Verein gerade zu dieser Zeit ins
Leben gerufen wurde. Damals, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in
der Anfangsphase der Weimarer Republik, hatte das Humanistische
Gymnasium einen schweren Stand und war zunehmend ins Kreuzfeuer
der Kritik geraten. Diese Bildungsstätte sei, so hieß es, elitär
und unzeitgemäß, sie passe nicht in eine von Technik und
Industrie geprägte Gesellschaft. Hinzu kam eine "nationale"
Komponente: Humanistische Bildung, sagten die Gegner,
vernachlässige die „deutsche“ Kultur. Im Nachhinein möchte man
diese Kritik als Kompliment auffassen, jedenfalls in dem Sinne,
dass Humanismus als Sachwalter der Kultur der Griechen und der
Römer eine ausgesprochen europäische Perspektive hat und
multikulturell orientiert ist.
Die Kritik am Humanismus rief in ganz Deutschland dessen
Anhänger auf den Plan. In Württemberg führte dies am 24.
September 1920 zur Gründung des "Vereins der Freunde des
Humanistischen Gymnasiums". In den folgenden Jahren hatte der
Verein einen regen Zulauf: 1925 konnte er sich über bereits 635
Mitglieder freuen, und diesen sowie der interessierten
Öffentlichkeit bot man Vorträge (von prominenten Althistorikern
oder Altphilologen) oder auch Aufführungen antiker Dramen an.
Im Sog der NS-Herrschaft geriet der Verein nach diesem
Zwischenhoch rasch in die Defensive. Zwar machten die
Nationalsozialisten gerne ideologische Anleihen in der Antike
(z. B. im Bereich der Kunst), doch das Humanistische Gymnasium
hatte bei ihnen keine Chance. Bald gab es in Württemberg nur
noch drei altsprachliche Gymnasien, und die Zahl der Mitglieder
des Vereins ging bis Ende 1933 auf 218 zurück, bis 1936 sogar
auf 170. Das Vereinsvermögen betrug zu diesem Zeitpunkt gerade
einmal 400 Reichsmark. Sporadisch gab es im Zweiten Weltkrieg
noch Vortragsveranstaltungen, 1945 aber mussten sämtliche
Aktivitäten eingestellt werden.
Doch schon bald nach dem Krieg ging es weiter. Im August 1946
wurde bei der amerikanischen Militärregierung die
Wiederzulassung des Vereins beantragt. Im Februar 1947 fand die
erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg statt, bei der 128
Humanismus-Freunde anwesend waren. Danach ging die Kurve steil
nach oben. 1949 hatte der Verein schon wieder 512 Mitglieder. In
den 50er und 60er Jahren erlebte der Verein einen wahren
Höhenflug: 1967 waren es 795 Mitglieder. Hinzu kam die
Einrichtung von "Filialen" Aalen, Heilbronn, Ludwigsburg und
Schwäbisch Hall.
In den 70er Jahren geriet die Humanistische Bildung wieder in
die Defensive. Griechisch und Latein standen, wie die antike
Kultur überhaupt, nicht mehr so hoch im Kurs. Dennoch hat sich
der Verein bis heute mit seinen aktuell 340 Mitgliedern intensiv
für die Humanistische Sache eingesetzt – im Bewusstsein seiner
Tradition und unter Annahme der Herausforderungen der Zeit.
Gegenwärtig ist die Antike allgemein wieder im Kommen. Vor dem
Hintergrund dieser erfreulichen Entwicklung engagiert sich unser
Verein mit neuem Optimismus für die Verwirklichung seiner Ziele,
und er lädt alle an der Antike Interessierten ein (sei es als
aktive Mitglieder, sei es als Förderer und Besucher unserer
Veranstaltungen), daran mitzuwirken.
Wenn
Sie neugierig geworden sind, würden wir uns über
eine Mail
freuen, ganz besonders aber auch darüber, Sie als
neues Mitglied
unseres gemeinnützigen Vereins herzlich willkommen zu heißen
(Schüler- Studenten- und Auszubildendentarif: 6€
Jahresbeitrag / ohne Ermäßigung: 25€). Bereits
kleine Spenden sind immer willkommen:
BW-Bank, Konto-Nr.
2819 282, BLZ 600 501 01; IBAN DE96 6005 0101 0002 8192
82, BIC: SOLADEST